…eine große Wiese mit alten Bäumen…

.... muss es nicht immer sein, um der Natur unmittelbar Raum zu geben.

 

Es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, um einheimischen Pflanzen und damit auch Tieren wieder eine Lebensgrundlage zu schaffen.

 

So z.B. Blumenwiesen, Wildstrauchhecken, Gehölzsäume, oder belebte Steinwälle, mehr einheimische Pflanzen als Exoten und wenn Züchtungen, dann solche, die noch recht natürlich sind. Hölzer und Steine aus der Region haben Vorrang.

 

Im Wildblumengarten sind oft trockenheitsverträgliche Pflanzen zu Hause – da kann Wasser gespart werden. Allerdings müssen auch hier konkurrenzstarke Pflanzen wie Weißklee, Löwenzahn oder Gänsefuß ab und an entfernt werden.

 

Auch für Blumenkästen und Balkone gibt es geeignete einheimische Pflanzen, egal in welcher Himmelsrichtung. Nicht zu dicht pflanzen und für Wasserabzug sorgen, damit die Wurzeln nicht faulen! Im Winter mit Reisig abdecken, bei starken Frösten Töpfe und Kästen im Wurzelbereich schützen oder frostfrei stellen.

 

Hecken schaffen ein günstigen Kleinklima im Garten und sind zugleich Versteck, Nist-u. Brutplatz für Vögel, Schmetterlinge Insekten u.v.a.. Der regelmäßige Schnitt beschränkt sich auf das Auslichten oder ältere Sträucher werden alle 5-10 Jahre 10-20cm über der Erde abgeschnitten – immer im Wechsel mit den anderen Sträuchern, kein Kahlschlag.

Weidenzäune sind lebendige Begrenzungen, bei denen man später nur den Austrieb einmal zu Wintersausgang einkürzt.

 

Aufgeschichtete Mauern oder Steinhaufen aus Lese- oder Bruchsteinen sind artenreiche Tierwohnheime, vor allem an einem sonnigen Ort

 

Gehölzschnitt kann, zwischen Pfahlreihen von 1m Abstand locker eingeschichtet, ebenfalls Lebens-u.Rückzugsraum für Vögel, Igel und Insekten werden.

Wände, Gehölzschnittstreifen oder auch Weidenzäune können mit Kletterpflanzen begrünt werden, z.B. Brombeere, Wilde Clematis, Hopfen, Wilder Wein u.a.

 

Baumhöhlen sind Brutbereiche für höhlenbrütende Vögel, z.B. Meisen – die dann wieder Blattläuse absammeln – oder auch Fledermäuse, die in der Dämmerung die Mücken wegfangen – oder sie schaffen Ersatz durch entsprechende Nistkästen.

 

Totholzhaufen, Baumhöhlen und –stümpfe, Holzbretter, alte Ziegeln sind ebenfalls für Igel, boden- und höhlenbrütende Vögel, Insekten, Amphibien usw. willkommener Lebensraum.

 

Kahle Stämme können mit Kletterpflanzen verschönt werden.

 

Hotels für Wildbienen sind inzwischen allgemein bekannt – ob mit Lochziegel, in die hohle Stängel von Gräsern, Bambus, Brombeere oder Holunder gesteckt werden, oder ein mit Bohrungen in verschiedenen Größen versehener Hartholzklotz oder Marke Eigenbau aus Papier, in eine regengeschützte Öffnung einer Wand gesteckt – alles ist möglich !

 

Für Teiche gibt es eine Vielzahl von einheimischen Wasserpflanzen, von denen die meisten zusätzlich die Eigenschaft haben, die Wasserreinigung zu unterstützen. Da sie sich in der freien Natur sehr rar gemacht haben, ist ihre Anwesenheit um so wichtiger. Es genügen einige wenige Pflanzen, da sie sich mitunter stark ausbreiten, Rohrkolben und Binsen sollten gleich in Körbe. Teiche mit Regenwasser befüllen !

Regenwasser ist nicht nur billiger, sondern für viele Pflanzen auch gesünder. Eine Regentonne sollte abgedeckt oder mit einem Schwimmbrett versehen werden, damit Tiere sich retten können.

 

Trockenmauern aus einheimischen Steinen sind Lebensraum und Gestaltungselement zugleich. Ein ca. 30cm tiefes Fundament aus verdichtetem Schotter und darüber 10cm Bausand ist Voraussetzung, darüber die Steine waagerecht und versetzt legen, in Hohlräume Füllsteine einpassen. Die Mauer mit Sand-Lehm-Gemischen einschlämmen oder Kalkmörtel und mit trockenheitsverträglichen Pflanzen bepflanzen.

 

Trockenmauer, Kiesflächen, Reisighaufen, Wallhecken in Teichnähe bieten Amphibien besten Unterschlupf

 

Pflasterspalten in Wegen, Plätzen und Terassen werden mit einheimischen Blühern wie Fetthenne, Dachwurz, Steinbrech aufgelockert – je nach Beschattungsgrad gibt es für jeden Standort etwas.

 

Dachbegrünungen bringen noch mehr Farbe in den Garten- Hauptsache, das Dach ist nicht zu steil und belastbar. Mit 5 cm Substratstärke sind viele trockenheitsliebende Pflanzen schon zufrieden. Sogar ein Vogelhäuschen kann damit aufgewertet werden…

 

Ein Tipp für kleine Gärten ist die Kräuterspirale, die für jeden Standortanspruch etwas bietet – oben die mediterranen und trockenheitsliebenden Kräuter, unten Feuchtigkeitsbedürftigere.

 

Blumenzwiebeln bringen Farbe in den Frühling, den Insekten eine erste Nahrung und machen die tägliche Entdeckungsreise durch den Garten erst zum Erlebnis. Schneeglöckchen, Blaustern, Winterling oder Krokus breiten sich bei geeignetem Standort selbst aus, auch sonst sind Wildformen den Hochzüchtungen vorzuziehen. Sollten sie sich im Rasen befinden, immer erst das Laub abmähen, wenn es abgestorben ist, da es zur Nährstoffeinlagerung für das nächste Jahr gebraucht wird.

 

Ein Komposthaufen nimmt alles auf , was an Abfällen im Garten übrigbleibt – Rasen –u. Staudenschnittgut, kleine Äste und Zweige zur Durchlüftung, rohe pflanzliche Küchenabfälle – und mit eingebrachten Kompostwürmern, Kompostbeschleuniger oder einfach einer Schaufel Erde oder fertigem Kompost dazwischen wird er besonders schnell- und gut.

 

Kleine Duftkräuterflächen im Rasen mit Thymian, bodendeckende Kamille oder Wermutarten sind ein Erlebnis für die Sinne und ein Bereicherung für die Tierwelt. Vor allem auf extrem trockenen Sqandorten entwickeln sie ihr Aroma und decken die Fläche interessanter ab als Rasen.

 

Auf Brennesseln leben mindestens 5 verschiedene Falterarten, aber auch Doldenblütler wie Kerbel oder diestelartige Gewächse sind Nahrungsgrundlage.

 

Am Ende profitiert nicht nur ihre Seele von den vielen kleinen wunderbaren Entdeckungen , sondern ihr gesamter Garten – da ja jetzt die Vögel die Blattläuse von den Rosen abfressen können, die Igel die Nacktschnecken und die Kröten die Mückenlarven und, und und…..

 

…und sie können sich zufrieden zurücklehnen, beobachten und genießen