Bevor sie einen Heidegarten anlegen

ist es ratsam, eine Heide aufzusuchen und sich mit Bodenverhältnissen, passenden Pflanzen und natürlichen Faktoren vertraut zu machen.

Heidegärten sind der Natur abgeschaut und können wirkungsvoll den Kreislauf der Jahreszeiten wiederspiegeln.

Gerade Heideflächen an einem vollsonnigen oder absonnigen Standort mit vielen einheimschen Gehölzen und Pflanzen sind für Insekten interessant. Denn in unserer landwirtschaflich geprägten Natur sind gerade im Herbst oder zeitigen Frühjahr kaum noch Nahrungspflanzen für sie zu finden.

Außerdem kann ein vollsonniger, sandiger Standort ein Eldorado für seltene Erdbienen sein. Diese leben wie alle anderen Widlbienen einzeln und schlüpfen im Frühling neu – leben aber in Röhren unter der Erde.

 

Hinweise zum Heidegarten

Standort:

Heide liebt einen vollsonnigen Platz, die Pflanzen blühen, wachsen und färben sich hier am besten. Auch bei halbtägiger Sonnenbescheinung blüht die Heide zufriedenstellend. Dagegen hemmen starke Schattenbereiche nicht nur die Wuchsstärke, sondern auch die Blühwilligkeit.

Boden:

Sandig bis sandiger Lehm ist gut verträglich, der Boden sollte mit Torf durchgearbeitet werden. Bei tonigem Lehmboden ist eine Zugabe von sehr viel Torf, evtl. Buchenlauberde oder kalkfreiem Sand einzumischen. Greundsätzlich ist ein guter Wasserabzug zu gewährleisten. Der günstigste pH-Wert liegt zwischen 4,5 und 6,5.

Bodenvorbereitung:

Vor der Pflanzung sollten alle Unkräuter aus der Fläche entfernt werden, besonders die Wurzelunkräuter. Das kann bei stark verunkrauteten Flächen gern auch 2x im Abstand von gut  14 Tagen geschehen. Anschließend Torf, Sand, auch Rindenhumus oder Nadelerde in den Boden einarbeiten, so dass eine lockere, krümelige Struktur entsteht.

Pflanzzeit:

Die meisten Heidepflanzen werden im Herbst (August – November) und im Frühjahr (März – Mai) gepflanzt. Während langer Trockenperioden sollte beim Pflanzen und danach auf eine gute Wasserversorgung geachtet werden, besonders bei Frühjahrspflanzungen, da dies noch nicht eingwurzelt sein könnten.

Pflanzabstände:

Heidepflanzen benötigen einen Abstand von ca.30 – 35 cm, daher wird mit etwa 8 – 12 Pflanzen / m² gerechnet. Durch unterschiedliche Wuchshöhen und -stärken kann dieser Wert über- bzw. unterschritten werden. Die Wuchshöhen der einzelnen Sorten sind in der Versandliste aufgeführt. Setzen sie nicht zu viele verschiedene Soten auf engen Raum, sie wirken sonst nicht. Auch hier gilt - weniger ist mehr.

Pflanzung:

Vorbereitete Flächen werden geharkt, Pflanzlöcher ausgehoben, Torf und Dünger zugegeben und mit der Erde gut vermischt. Pflanzen einsetzen und fest andrücken. Anschließend die Pflanzen einmal einzeln angießen.

Pflege nach der Pflanzung:

Bis zum Anwachsen der Pflanzen muss Wasser gegeben werden aber nicht täglich viel, sondern 1-2x wöchentlich pro Pflanze 1l, je nach Temperaturen. Auflaufende Unkräuter sollten entfernt und gleichzeitig der Boden aufgelockert werden. Am besten, man deckt die ganze Fläche mit Rindemulch ab - eventuell vorher noch mal nach ca. 3 Wochen mit Stickstoff düngen, da dieser auch bei der Verrottung des Rindenmulches verbraucht wird.

Pflege jedes Jahr:

Einmal im Jahr muß die Heide zurück geschnitten werden. Dies geschieht bei Calluna – Sorten (Besenheide, einheimische Heide) und herbsblühenden Erica-Sorten im Frühjahr zum Winterausgang, bei Erica carnea (frühlingsblühende Heide) etwas später, nach der Blüte. Herbstericen ebenfalls im Frühjahr nh dem Winter. Starkwachsende Sorten werden stark zurück geschnitten, schwach wachsende entsprechend weniger.

Düngung:

Es sollten nur organische oder organisch / mineralische Dünger z. B. Hornspäne benutzt werden. Die erste Düngung erfolgt bei der Pflanzung mit etwa 30g / Pfl. direkt ins Pflanzloch, jedes weitere Jahr sollte nach dem Schnitt mit 50g / Pfl. nachgedüngt werden.

Winterschutz:

Einige Heidesorten sind nicht ganz winterfest. Diese müssen bei stärkeren Frösten ab ca. -15 bis -20 Grad mit Tannenzweigen oder etwas Laub geschützt werden.

 

Wichtige Elemente eines Heidegartens sind z. B. einheimischer Wacholder, Krummholzkiefer, Papierbirke, Ginster, Bartblume und für das zeitige Frühjahr Blumenzwiebeln. Auch Bodendecker wie Cotoneaster oder kriechende Wacholder passen dazwischen, ebenso Feldhymian. Und räumen sie ihn nicht zu sehr auf- ein abgestrobener Birkenast, anderes Totholz beleben diesen nicht nur für die Sinne, sonder auch in der wortwörtlichen Bedeutung.

 

siehe auch: www.heidegaerten.de